Biographie

Iris Szeghy stammt aus einer ungarischen Familie und wuchs in Prešov in der Ostslowakei auf. Am Konservatorium in Košice studierte sie zunächst Klavier. Ein persönlich prägendes Erlebnis bewog sie mit siebzehn Jahren erstmals, eigene Musik zu schreiben – damals entschied sie sich, Komponistin zu werden. Am Konservatorium begann sie mit dem Kompositionsstudium, das sie an der Hochschule für Musik und Theater in Bratislava fortsetzte – sie schloss es 1981 mit der höchsten Auszeichnung ab. 1986-1989 folgte eine Dissertation von Komposition an der gleichen Hochschule bei Prof. Ivan Hrušovský, das „Konzert für Violoncello und Orchester“ war ihre Doktorarbeit. Seitdem lebt sie als freie Komponistin.

Iris Szeghy ist immer konsequent ihren eigenen Weg gegangen. Mit dem Streichquartett „Musica dolorosa“ schaffte sie 1985 den Durchbruch in der damaligen Tschechoslowakei, 1984 bis 1998 gewann sie auch mehrere Kompositionspreise dort (seit 1993 in Tschechien und der Slowakei). Nach der Wende führten sie mehrere längere Stipendien- und Kompositionsaufenthalte in verschiedene Länder Europas und in die USA – u.a. nach Budapest, Warschau, in die Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, an die Hamburger Staatsoper (als „composer in residence“), ins STEIM Studio in Amsterdam, an die University of California at San Diego (als „visiting composer“), in die Künstlerhäuser Worpswede, Boswil, Stein am Rhein. In den letzten Jahren war sie Ateliergast in der Stadtmühle Willisau (CH), in der Fundación Valparaiso in Mojácar in Spanien, in der Cité Internationale des Arts in Paris und im Atelier der Landis & Gyr Stiftung in London. Anregende Begegnungen hatte sie während ihren Reisen mit George Crumb, Dieter Schnebel, Witold Lutoslawski, Sofia Gubajdulina. Von 1998 bis 2002 war sie Mitglied des Komitees von Melos-Ethos, des internationalen Festivals für Neue Musik in Bratislava, und im Vorstand der slowakischen Sektion der IGNM; Szeghy ist Mitglied des slowakischen, des ungarischen und des schweizerischen Komponistenverbandes. Seit 2001 lebt und arbeitet Iris Szeghy als freie Komponistin in Zürich.

Ihr umfangreiches Werkverzeichnis umfasst Orchester-, Kammermusik-, Solo- sowie Chorwerke, die mit namhaften Interpreten an Konzerten und Festivals in ganz Europa, Nord- und Südamerika und in Asien aufgeführt wurden und werden (u.a. in London, Paris, Rom, Amsterdam, Berlin, Stuttgart, Freiburg, Bremen, Leipzig, Zürich, Warschau, St. Petersburg, Kiew, Sofia, Budapest, Prag, Brno, Bratislava, New York, Chicago, Philadelphia, Buenos Aires, Tokio). Szeghy nahm teil am International Composers Rostrum der UNESCO 1989 in Paris (Streichquartett „Musica dolorosa“), an den Weltmusiktagen IGNM 1992 in Warschau („De profundis“), an den Internationalen Sommerkursen für Neue Musik in Darmstadt 1994, 1996 und 2000 („In Between“, „Midsummer Night´s Mystery“). Porträtkonzerte hatte sie in Stuttgart (1993), San Diego (1994), Hamburg (1996), Bremen (1999), Dublin (2001), Luzern, Bern (2006), Zürich, Bern, Basel, Biel, Luzern (2008, im schweizerischen Willisau (2009) und im deutschen St.Georgen (2013). Kompositionsaufträge erhielt Iris Szeghy von den Bratislava Musikfestspielen, dem Festival Melos-Ethos, dem Hilliard Ensemble, mehrmals von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, dem Musikpodium Zürich und von zahlreichen Ensembles und Musikern weltweit. 2007 erhielt Szeghy den „Kompositionsauftrag 2007“, Auszeichnung des Kantons Zürich, für ihr bisheriges Musikschaffen, 2010 wurde ihr den „Zolliker Kunstpreis 2010“ verliehen, 2014 erhielt sie das Werkjahr der Stadt Zürich. Neben diversen Aufnahmen einzelner Werke auf Sammel-CDs erschien 2001 beim Bremer Hastedt Verlag eine Porträt-CD mit dem Ensemble SurPlus aus Freiburg i.Br., 2008 erschien die zweite Porträt-CD von Iris Szeghy bei dem Schweizer Label „Musiques Suisses/Grammont“, 2018 erschien die dritte Porträt-CD der Komponistin beim slowakischen Label „Diskant“, mit dem Trio Sen Tegmento.