Ad Parnassum

für Streicher nach Bildern von Paul Klee

  1. Fuge in Rot
  2. Sängerin der komischen Oper
  3. E
  4. Fischbild
  5. Meerschnecken-König
  6. E
  7. Engel im Werden
  8. Ad Parnassum

Ad Parnassum für Streicher nach Bildern von Paul Klee habe ich 2004/05 geschrieben. In dem Werk, einem Auftrag der Kulturstiftung Pro Helvetia für die Camerata Bern, setze ich mich mit dem Schaffen Paul Klees auseinander, das mir besonders nahe steht. Klees Werke bieten eine ausserordentlich grosse Fülle an Inspiration und an künstlerisch-technischen Mitteln in deren Gestaltung. Die für Klee typische Verspieltheit, Poesie und die feingliedrigen Strukturen einerseits, die klaren, schweren Linien und das Düstere andererseits faszinieren mich und regen meine musikalische Fantasie immer wieder aufs neue an.

Das Werk ist von 7 Bildern Klees aus seinen verschiedenen Lebensperioden inspiriert. Das Bild mit dem lakonischen Titel „E“ spielt im Zyklus die Rolle eines kurzen Pizziccato-Intermezzos, das im Werk zweimal erscheint. Die weiteren 6 Bilder dienten als Vorlagen für Hauptsätze des Zyklus´ und sind auf 3 thematische Blöcke verteilt: den ersten Block bilden die Bilder mit musikalischer Inspiration, den zweiten die Bilder mit Inspiration aus der Natur, den dritten die Bilder mit gleichsam metaphysischer, transzendentaler Inspiration (es sind die drei wichtigen Themen im Schaffen Paul Klees, die im Laufe seines Lebens immer wieder vorkommen). Verschiedene Charaktere und Stimmungen, welche die Bildtitel evozieren – von Meditation über bizarre Bilder bis zu virtuosen Passagen und temperamentvollen Ausbrüchen – stelle ich sowohl mit zeitgenössischen wie traditionellen musikalischen Mitteln dar. Der kontrastvolle Ablauf des Zyklus´ mündet im letzten Satz „Ad Parnassum“, einem echten Finale im klassischen Sinne.

Und last but not least noch eine Besonderheit – musikalisch sind 4 der 6 Hauptsätze des Zyklus von Klees Lieblingskomponisten inspiriert, von J. S. Bach und W. A. Mozart.