Musica dolorosa

  1. Moderato
  2. Reminiscenza. Allegretto giocoso
  3. Tranquillo. Sempre con sordino

“Musica dolorosa” entstand 1985 in zwei Fassungen – für Streichquartett und für Streichorchester. Die Streichquartett-Fassung wurde vom Moyzes Quartett aus Bratislava uraufgeführt – das Werk war mein „Durchbruch“ in der damaligen Tschechoslowakei. Seither wurde „Musica dolorosa“ von verschiedenen Streichquartetten in der Slowakei, Tschechien, Russland, England und Deutschland gespielt. Die Streichorchester-Fassung wurde 2006 von der Staatsphilharmonie Košice uraufgeführt.

Das Werk hat autobiographischen Charakter. Trauer, Schmerz und Erinnerung an verlorenes Glück sind das Thema, das ich musikalisch gestaltet habe. Dies wird auch durch das Motto unterstrichen: „Es gibt Momente, die in uns Schmerzliches, das wir längst vergessen glaubten, wachrufen. Dann überwältigt uns die Erinnerung an die Zeit, als wir uns noch unendlich glücklich und sorgenlos fühlten, so stark, so beharrlich, wie das Seufzen, das wir nach allem wohl zurückhielten.“ (freie Übersetzung eines Gedichts von Gizela Slavkovská).

Formal handelt es sich um einen dreisätzigen Zyklus „langsam-schnell-langsam“. Der erste Satz ist in einer frei verfassten Sonatenform geschrieben, der zweite Satz ist ein Scherzo mit humorvoll-verspielten Elementen, der dritte Satz eine Art Choral, in dem Motive aus den ersten Sätzen wieder anklingen.

Iris Szeghy