Ciaccona

für Violine oder Viola

Ciaccona (1991) ist Ergebnis meiner Auseinandersetzung mit dem Barock; die berühmte Ciaccona d-Moll von Johann Sebastian Bach war mein Vorbild. Das Thema der Variationen ist gleichsam ein barockes Zitat, die Art der Variationstechnik beinahe barock, die Form ebenfalls. Alles ist „quasi“, doch nur als Mittel zum Dialog. In diesem Dialog opponiere ich nicht heftig, ich streite nicht, eher wende ich höflich etwas ein – im Ganzen gebe ich aber meinem „Gegenüber“ recht. So wird meine Ciaccona eine nostalgische Erinnerung an die vergangene Zeit, an Schönheit und Einfachheit, die unwiederbringlich verloren sind. Der Violine bzw. der Viola (es gibt auch eine Werkfassung für sie) eröffnen sich Möglichkeiten, sich klanglich und virtuos in Bachscher Manier gepaart mit neuen Klangfarben und Spieltechniken zu entfalten.

Iris Szeghy